Transfette sind ungesättigte Fettsäuren mit mindestens einer Doppelbindung in der trans-Konfiguration. Kleine Mengen dieser Transfette kommen in Fleisch und Milchprodukten von Kühen, Schafen und anderen Wiederkäuern natürlich vor, doch der Großteil der Transfette in unserer Ernährung wird industriell hergestellt und ist in Nahrungsmitteln mit teilweise hydrierten Pflanzenölen enthalten. Durch teilweise Hydrierung entstehen aus Pflanzenöl gehärtete Fette, die in der Gastronomie und in der industriellen Nahrungsmittelherstellung sowie in Form von Margarine zum Einsatz kommen. Ungefähr 30 % des natürlichen Fetts werden durch den Vorgang der teilweisen Hydrierung in Transfette umgewandelt. In den USA nehmen die Menschen durchschnittlich 2 bis 4 % ihrer gesamten Energiezufuhr in Form von Transfetten zu sich, die am häufigsten in frittiertem Fastfood, Backwaren (Kuchen, Kekse, Muffins usw.), abgepackten Snacks, Margarine und Brot vorkommen.
Über die schädlichen Auswirkungen der Transfette liegt umfangreiches Beweismaterial vor. Außerdem haben Transfette aus teilweise hydrierten Ölen keinen gesundheitlichen Wert. Daher ist der Einsatz teilweise hydrierter Öle im Vergleich zu anderen natürlichen Ölen oder Fetten schwer zu rechtfertigen. Wesentlich in diesem Zusammenhang ist, dass sich die gesundheitsschädigende Wirkung schon bei einer sehr geringen Aufnahme an Transfetten einstellt und zwar bereits, wenn man bei einer täglichen Energiezufuhr von 2000 Kalorien, 1 bis 3 %, also ungefähr 2 bis 7 Gramm (20 bis 60 Kalorien) in Form von Transfetten zu sich nimmt. Um diese gesundheitsschädigende Wirkung zu vermeiden und Gesundheitsrisiken zu minimieren wäre ein vollständiger oder beinahe vollständiger Verzicht auf industrielle Transfette (≤0,5 % der Energieaufnahme) notwendig.
Als erstes Land führte Dänemark im Jahr 2004 gesetzlich festgelegte Grenzwerte für Transfette in Nahrungsmitteln ein, wodurch industriell hergestellte Transfette aus dem Essen (auch in Restaurants) größtenteils verschwanden. In Kanada überlegt man ähnliche Schritte und auch in Chicago erwägt man ein gesetzliches Verbot für die Verwendung von Transfetten in Restaurants. Sollten Restaurantbetreiber und Nahrungsmittelhersteller nicht freiwillig auf den Einsatz von Transfetten verzichten (wie es in den Niederlanden überwiegend geschieht), gilt es ihnen ein paar Punkte näher zu bringen, welche die Notwendigkeit und die Bedeutung legislativer Maßnahmen zur Verringerung des Konsums an Transfetten darlegen:
1. Die gesundheitsschädigende Wirkung von Transfetten ist heute besser belegt als die Schädlichkeit beinahe jeder anderen Substanz in unserer Nahrung. Hinsichtlich der Eindeutigkeit der Beweise und des potenziellen Schadensausmaßes übertreffen Transfette andere Schadstoffe oder Pestizidrückstände, für die es zurecht sehr niedrig festgelegte gesetzliche Grenzwerte gibt, bei weitem.
2. Die Aufnahme sehr geringer Mengen an Transfetten steht in Zusammenhang mit einem signifikant erhöhten Risiko für Herzkrankheiten. In unserer Untersuchung prospektiver Studien mit insgesamt 140.000 Frauen und Männern kamen wir zu dem Ergebnis, dass die Aufnahme von 2 % der Kalorien in Form von Transfetten (oder 40 Kalorien täglich bei einer typischen Energiezufuhr von 2000 Kalorien pro Tag) ein um 23 % erhöhtes Risiko birgt, einen Herzinfarkt zu erleiden oder an einer Herzkrankheit zu sterben. Dies deutet darauf hin, dass von 100.000 jährlichen Herzinfarkten oder Todesfällen infolge von Herzkrankheiten 19.000 vermeidbar wären, wenn die Aufnahme von Transfetten um ungefähr 40 Kalorien pro Tag gesenkt würde.
3. Der Einzelne hat keine Möglichkeit den Gehalt an Transfetten in Restaurantmenüs festzustellen. Im Gegensatz zu verpackten Lebensmitteln, auf denen der Gehalt an Transfetten in den USA ausgewiesen sein muss, ist es unmöglich, den Transfettgehalt in Restaurantspeisen festzustellen. Angesichts eines ständig wechselnden Speisenangebots und unterschiedlicher Zutatenkombinationen in Restaurants wäre ein verpflichtender Ausweis für alle Speisen weder praktikabel noch kosteneffizient.
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4. Der Einsatz von Transfetten in der industriellen Nahrungsmittelherstellung und in Restaurants kann ohne negative Auswirkungen auf Geschmack, Kosten oder Verfügbarkeit begrenzt werden. Obwohl die Industrie oftmals Bedenken äußert, wonach der begrenzte Einsatz von Transfetten den Geschmack beeinträchtigen oder zu höheren Kosten führen würde, gibt es für diese Hypothese keinen Beweis. Im Gegenteil: Man weiß, dass man auf Transfette beinahe zur Gänze verzichten kann, ohne dass es damit zu negativen Auswirkungen auf Geschmack, Kosten oder Verfügbarkeit kommt. Das wurde sowohl in Dänemark als auch in den Niederlanden eindeutig nachgewiesen.
Es ist auch deutlich darauf hinzuweisen, dass wir über den Verbrauch an Transfetten in den Entwicklungsländern viel weniger wissen. Aufgrund des bisherigen Kenntnisstandes geht man davon aus, dass die Aufnahme von Transfetten aus teilweise hydrierten Ölen in den Entwicklungsländern womöglich viel höher ist als in westlichen Ländern. Dies vor allem deshalb, weil teilweise hydrierte Öle die billigste (und oftmals subventionierte) Fettquelle in der Nahrungsmittelzubereitung sind. Da koronare Herzkrankheiten in fast allen Ländern, einschließlich der Entwicklungsländer, die Haupttodesursache sind, müssen intensive Anstrengungen unternommen werden, um den Einsatz teilweise hydrierter Öle sowohl in den Entwicklungs- als auch in den Industrieländern massiv zu reduzieren oder überhaupt zu unterbinden.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass es fundierte Beweise für die Schädlichkeit und wenig Hinweise auf die gesundheitsfördernde Wirkung der Transfette aus teilweise hydriertem Pflanzenöl gibt. Der Verzicht auf industriell hergestellte Transfette – sei es auf freiwilliger Basis oder durch gesetzliche Bestimmungen – würde in den USA und anderswo wahrscheinlich jedes Jahr tausende Herzinfarkte verhindern.
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In 2024, global geopolitics and national politics have undergone considerable upheaval, and the world economy has both significant weaknesses, including Europe and China, and notable bright spots, especially the US. In the coming year, the range of possible outcomes will broaden further.
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Transfette sind ungesättigte Fettsäuren mit mindestens einer Doppelbindung in der trans-Konfiguration. Kleine Mengen dieser Transfette kommen in Fleisch und Milchprodukten von Kühen, Schafen und anderen Wiederkäuern natürlich vor, doch der Großteil der Transfette in unserer Ernährung wird industriell hergestellt und ist in Nahrungsmitteln mit teilweise hydrierten Pflanzenölen enthalten. Durch teilweise Hydrierung entstehen aus Pflanzenöl gehärtete Fette, die in der Gastronomie und in der industriellen Nahrungsmittelherstellung sowie in Form von Margarine zum Einsatz kommen. Ungefähr 30 % des natürlichen Fetts werden durch den Vorgang der teilweisen Hydrierung in Transfette umgewandelt. In den USA nehmen die Menschen durchschnittlich 2 bis 4 % ihrer gesamten Energiezufuhr in Form von Transfetten zu sich, die am häufigsten in frittiertem Fastfood, Backwaren (Kuchen, Kekse, Muffins usw.), abgepackten Snacks, Margarine und Brot vorkommen.
Über die schädlichen Auswirkungen der Transfette liegt umfangreiches Beweismaterial vor. Außerdem haben Transfette aus teilweise hydrierten Ölen keinen gesundheitlichen Wert. Daher ist der Einsatz teilweise hydrierter Öle im Vergleich zu anderen natürlichen Ölen oder Fetten schwer zu rechtfertigen. Wesentlich in diesem Zusammenhang ist, dass sich die gesundheitsschädigende Wirkung schon bei einer sehr geringen Aufnahme an Transfetten einstellt und zwar bereits, wenn man bei einer täglichen Energiezufuhr von 2000 Kalorien, 1 bis 3 %, also ungefähr 2 bis 7 Gramm (20 bis 60 Kalorien) in Form von Transfetten zu sich nimmt. Um diese gesundheitsschädigende Wirkung zu vermeiden und Gesundheitsrisiken zu minimieren wäre ein vollständiger oder beinahe vollständiger Verzicht auf industrielle Transfette (≤0,5 % der Energieaufnahme) notwendig.
Als erstes Land führte Dänemark im Jahr 2004 gesetzlich festgelegte Grenzwerte für Transfette in Nahrungsmitteln ein, wodurch industriell hergestellte Transfette aus dem Essen (auch in Restaurants) größtenteils verschwanden. In Kanada überlegt man ähnliche Schritte und auch in Chicago erwägt man ein gesetzliches Verbot für die Verwendung von Transfetten in Restaurants. Sollten Restaurantbetreiber und Nahrungsmittelhersteller nicht freiwillig auf den Einsatz von Transfetten verzichten (wie es in den Niederlanden überwiegend geschieht), gilt es ihnen ein paar Punkte näher zu bringen, welche die Notwendigkeit und die Bedeutung legislativer Maßnahmen zur Verringerung des Konsums an Transfetten darlegen:
1. Die gesundheitsschädigende Wirkung von Transfetten ist heute besser belegt als die Schädlichkeit beinahe jeder anderen Substanz in unserer Nahrung. Hinsichtlich der Eindeutigkeit der Beweise und des potenziellen Schadensausmaßes übertreffen Transfette andere Schadstoffe oder Pestizidrückstände, für die es zurecht sehr niedrig festgelegte gesetzliche Grenzwerte gibt, bei weitem.
2. Die Aufnahme sehr geringer Mengen an Transfetten steht in Zusammenhang mit einem signifikant erhöhten Risiko für Herzkrankheiten. In unserer Untersuchung prospektiver Studien mit insgesamt 140.000 Frauen und Männern kamen wir zu dem Ergebnis, dass die Aufnahme von 2 % der Kalorien in Form von Transfetten (oder 40 Kalorien täglich bei einer typischen Energiezufuhr von 2000 Kalorien pro Tag) ein um 23 % erhöhtes Risiko birgt, einen Herzinfarkt zu erleiden oder an einer Herzkrankheit zu sterben. Dies deutet darauf hin, dass von 100.000 jährlichen Herzinfarkten oder Todesfällen infolge von Herzkrankheiten 19.000 vermeidbar wären, wenn die Aufnahme von Transfetten um ungefähr 40 Kalorien pro Tag gesenkt würde.
3. Der Einzelne hat keine Möglichkeit den Gehalt an Transfetten in Restaurantmenüs festzustellen. Im Gegensatz zu verpackten Lebensmitteln, auf denen der Gehalt an Transfetten in den USA ausgewiesen sein muss, ist es unmöglich, den Transfettgehalt in Restaurantspeisen festzustellen. Angesichts eines ständig wechselnden Speisenangebots und unterschiedlicher Zutatenkombinationen in Restaurants wäre ein verpflichtender Ausweis für alle Speisen weder praktikabel noch kosteneffizient.
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Es ist auch deutlich darauf hinzuweisen, dass wir über den Verbrauch an Transfetten in den Entwicklungsländern viel weniger wissen. Aufgrund des bisherigen Kenntnisstandes geht man davon aus, dass die Aufnahme von Transfetten aus teilweise hydrierten Ölen in den Entwicklungsländern womöglich viel höher ist als in westlichen Ländern. Dies vor allem deshalb, weil teilweise hydrierte Öle die billigste (und oftmals subventionierte) Fettquelle in der Nahrungsmittelzubereitung sind. Da koronare Herzkrankheiten in fast allen Ländern, einschließlich der Entwicklungsländer, die Haupttodesursache sind, müssen intensive Anstrengungen unternommen werden, um den Einsatz teilweise hydrierter Öle sowohl in den Entwicklungs- als auch in den Industrieländern massiv zu reduzieren oder überhaupt zu unterbinden.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass es fundierte Beweise für die Schädlichkeit und wenig Hinweise auf die gesundheitsfördernde Wirkung der Transfette aus teilweise hydriertem Pflanzenöl gibt. Der Verzicht auf industriell hergestellte Transfette – sei es auf freiwilliger Basis oder durch gesetzliche Bestimmungen – würde in den USA und anderswo wahrscheinlich jedes Jahr tausende Herzinfarkte verhindern.