LONDON – Es gibt nur eine Sicht für den Mord an dem britischen Soldaten Lee Rigby auf einer Südlondoner Straße vor drei Wochen: Grauen erregend.
Doch was seine Bedeutung angeht, gibt es zwei Sichtweisen. Die eine ist, dass es sich dabei um eine Tat von Verrückten handelt, die in diesem Fall von einer pervertierten Vorstellung des Islam motiviert war, jedoch keine darüber hinaus gehende Bedeutung hat. Verrückte machen verrückte Dinge, und man sollte daher nicht überreagieren. Die andere Sichtweise ist, dass die Ideologie, die zum Mord an Rigby inspirierte, zutiefst gefährlich ist.
Ich vertrete letztere Ansicht. Natürlich sollten wir nicht überreagieren. Wir haben es auch nach den Anschlagen auf das öffentliche Transportsystem Londons vom 7. Juli 2005 nicht getan. Gehandelt jedoch haben wir, und dies zu Recht. Und mit Sicherheit haben die Maßnahmen unserer Sicherheitsdienste weitere ernste Anschläge verhindert. Das „Prevent“-Programm in den örtlichen Gemeinwesen war sinnvoll.
Auch die neuen Maßnahmen der Regierung erscheinen vernünftig und angemessen. Doch machen wir uns selbst etwas vor, wenn wir glauben, dass wir das Vereinigte Königreich einfach durch Maßnahmen zu Hause schützen können. Die Ideologie ist da draußen. Sie nimmt nicht ab.
Man denke an den Nahen Osten. Syrien fällt inzwischen immer schneller auseinander. Präsident Bashar al-Assad pulverisiert auf brutale Weise ganze Gemeinwesen, die seinem Regime feindlich gegenüberstehen. Mindestens 80.000 Menschen sind inzwischen tot, fast 1,5 Millionen sind auf der Flucht, und die Zahl Vertriebenen innerhalb des Landes ist auf über vier Millionen gestiegen. Viele in der Region glauben, dass Assad das Ziel verfolgt, die von seinem Regime beherrschten Gebiete von Sunniten zu „säubern“ und einen eigenen Staat um den Libanon herum zu bilden. Es gäbe dann einen faktisch sunnitischen Staat im restlichen Syrien, der vom Wohlstand des Landes und dem Zugriff auf das Meer abgeschnitten wäre.
Die syrische Opposition umfasst viele Gruppen. Doch die Al Kaida nahestehende Gruppe Jabhat al-Nusra gewinnt zunehmend an Unterstützung – auch in Form von Waffen und Geldern aus dem Ausland.
Assad setzt im begrenzten, aber tödlichen Umfang chemische Waffen ein. Einige der Waffenbestände befinden sich in heftig umkämpften Gegenden.
Der überwältigende Wunsch des Westens, sich herauszuhalten, ist völlig verständlich. Doch wir müssen auch verstehen, dass wir am Anfang dieser Tragödie stehen. Ihr Potenzial zur Destabilisierung der Region ist eindeutig. Jordanien handelt mit beispielhaftem Mut, doch die Zahl der Flüchtlinge, die das Land nach vernünftiger Erwartung aufnehmen kann, ist begrenzt. Die Lage im Libanon ist nun, da der Iran die Hisbollah in den Kampf drängt, fragil. Al Kaida versucht erneut, im Irak ein Gemetzel anzurichten; zugleich mischt sich der Iran dort weiter ein.
In Ägypten und in Nordafrika sind zur Muslim-Bruderschaft gehörende Parteien an der Macht, doch der Widerspruch zwischen ihrer Ideologie und ihrer Fähigkeit, moderne Volkswirtschaften zu führen, verstärkt die Instabilität und den Druck extremerer Gruppen.
Dann ist da das Regime im Iran, das noch immer danach strebt, an Nuklearwaffen zu kommen, und nach wie vor Terror und Instabilität exportiert. In Schwarzafrika sieht sich Nigeria mit grauenvollen Terroranschlägen konfrontiert. In Mali hat Frankreich einen schweren Kampf ausgefochten, um zu verhindern, dass Extremisten das Land überrennen.
Dann ist da Pakistan – und der Jemen. Weiter östlich köchelt ein Grenzkrieg zwischen Burma und Bangladesch. Und jüngste Ereignisse in Bangladesch selbst sowie in der mehrheitlich muslimischen Region Mindanao auf den Philippinen verlängern die Liste weiter.
In vielen der am schwersten betroffenen Gebiete fällt noch etwas anderes ins Auge: das hohe Bevölkerungswachstum. Das mittlere Alter im Nahen Osten liegt bei Mitte 20. In Nigeria ist es 19. Im Gazastreifen, wo die Hamas an der Macht ist, ist ein Viertel der Bevölkerung keine fünf Jahre alt.
Wenn ich in Kürze nach Jerusalem zurückkehre, wird dies seit meinem Ausscheiden aus dem Amt mein hundertster Besuch im Nahen Osten sein, wo ich mich für die Schaffung eines Palästinenserstaates engagiere. Ich sehe aus erster Hand, was in dieser Region geschieht.
Ich verstehe den Wunsch, die Welt zu betrachten und unter Bezugnahme auf lokale Beschwerden, wirtschaftliche Entfremdung und natürlich „Verrückte“ zu erklären. Aber lässt sich wirklich kein roter Faden finden? Nichts, was die Konfliktpunkte verbindet? Keine Wahrnehmung einer Ideologie, die das alles antreibt oder zumindest verschärft?
Es gibt kein Problem mit dem Islam. Für jene von uns, die sich mit ihm befasst haben, steht sein wahrer, friedlicher Charakter außer Zweifel. Es gibt auch kein Problem mit den Muslimen im Allgemeinen. Die meisten Muslime in Großbritannien sind erschüttert über den Mord an Rigby.
Doch es gibt ein Problem innerhalb des Islam, und wir müssen es thematisieren und ehrlich damit umgehen. Natürlich gibt es christliche Extremisten – und auch jüdische, buddhistische und hinduistische. Doch ich fürchte, der problematische Strang innerhalb des Islam ist nicht auf ein paar Extremisten beschränkt. In seinem Kern steht eine Sicht der Religion – und der Beziehung zwischen Religion und Politik –, die mit einer pluralistischen, freiheitlichen, aufgeschlossenen Gesellschaft unvereinbar ist. Am extremen Ende des Spektrums stehen die Terroristen, doch das Weltbild reicht tiefer und weiter, als wir uns das eingestehen mögen. Und daher gestehen wir es uns – im Großen und Ganzen – nicht ein.
Dies hat zweierlei Auswirkungen. Erstens glauben diejenigen, die extreme Ansichten vertreten, dass wir schwach sind, und das macht sie stark. Zweitens verlieren jene Muslime, die wissen, dass es ein Problem gibt, und die etwas dagegen tun möchten – und zum Glück gibt es viele davon –, den Mut.
Im gesamten Nahen Osten und darüber hinaus läuft derzeit ein Konflikt ab. Auf der einen Seite stehen die Islamisten und ihr exklusivistisches, reaktionäres Weltbild. Sie sind eine bedeutsame Minderheit, laut und gut organisiert. Auf der anderen Seite stehen jene mit einer modernen Anschauung, die die frühere Unterdrückung durch korrupte Diktatoren hassten und die neue Unterdrückung durch religiöse Fanatiker verabscheuen. Sie bilden potenziell die Mehrheit, sind aber leider schlecht organisiert.
Die Saat von künftigem Fanatismus und Terror – und eventuell sogar größeren Konflikten – wird heute gesät. Unsere Aufgabe ist es, dabei zu helfen, Versöhnung und Friedens zu säen. Doch Frieden den Boden zu bereiten ist nicht immer friedlich.
Die langen, harten Konflikte in Afghanistan und im Irak haben die westlichen Mächte in Bezug auf Auslandsinterventionen vorsichtig werden lassen. Doch sollten wir nie vergessen, warum diese Konflikte lang und hart waren: Wir haben das Entstehen gescheiterter Staaten zugelassen.
Saddam Hussein war verantwortlich für zwei bedeutende Kriege, in denen Hunderttausende starben, viele durch chemische Waffen. Er ermordete eine ähnliche Anzahl seiner eigenen Bevölkerung. Die Taliban erwuchsen aus der sowjetischen Besetzung Afghanistans und verwandelten das Land in ein Übungsgelände für Terroristen. Nachdem diese Regime beseitigt waren, begannen diese beiden Länder einen Kampf gegen dieselben Kräfte, die überall im Namen der Religion Gewalt und Terror verbreiten.
Nicht jedes Engagement muss militärischer Art sein, und nicht jedes militärische Engagement muss Truppen umfassen. Doch uns aus diesem Kampf zurückzuziehen wird uns keinen Frieden bringen.
Auch Sicherheit allein wird dies nicht tun. Auch wenn der Widerstand gegen den revolutionären Kommunismus auf Entschlossenheit in der Frage der Sicherheit beruhte: Überwunden wurde er schließlich durch eine bessere Idee – Freiheit. Dasselbe ist auch hier möglich. Die bessere Idee ist in diesem Fall eine moderne Sicht der Religion und ihres Platzes in der Gesellschaft und der Politik – ein Modell, das auf Respekt und Gleichberechtigung zwischen den Anhängern verschiedener Glaubensrichtungen beruht. Die Religion mag eine Stimme innerhalb des politischen Systems haben, aber sie darf es nicht beherrschen.
Wir müssen mit den Kindern anfangen – hier und im Ausland. Dies ist der Grund, warum ich eine Stiftung gegründet habe, deren ausdrücklicher Zweck es ist, Kinder verschiedenen Glaubens überall auf der Welt anzuleiten, übereinander zu lernen und miteinander zu leben. Wir sind heute in 20 Ländern aktiv, und die Programme wirken. Doch verglichen mit der Flut der Intoleranz, die so vielen vermittelt wird, ist dies nur ein Tropfen im Ozean.
Wir müssen heute mehr denn je stark sein, und wir müssen strategisch vorgehen.
Aus dem Englischen von Jan Doolan
LONDON – Es gibt nur eine Sicht für den Mord an dem britischen Soldaten Lee Rigby auf einer Südlondoner Straße vor drei Wochen: Grauen erregend.
Doch was seine Bedeutung angeht, gibt es zwei Sichtweisen. Die eine ist, dass es sich dabei um eine Tat von Verrückten handelt, die in diesem Fall von einer pervertierten Vorstellung des Islam motiviert war, jedoch keine darüber hinaus gehende Bedeutung hat. Verrückte machen verrückte Dinge, und man sollte daher nicht überreagieren. Die andere Sichtweise ist, dass die Ideologie, die zum Mord an Rigby inspirierte, zutiefst gefährlich ist.
Ich vertrete letztere Ansicht. Natürlich sollten wir nicht überreagieren. Wir haben es auch nach den Anschlagen auf das öffentliche Transportsystem Londons vom 7. Juli 2005 nicht getan. Gehandelt jedoch haben wir, und dies zu Recht. Und mit Sicherheit haben die Maßnahmen unserer Sicherheitsdienste weitere ernste Anschläge verhindert. Das „Prevent“-Programm in den örtlichen Gemeinwesen war sinnvoll.
Auch die neuen Maßnahmen der Regierung erscheinen vernünftig und angemessen. Doch machen wir uns selbst etwas vor, wenn wir glauben, dass wir das Vereinigte Königreich einfach durch Maßnahmen zu Hause schützen können. Die Ideologie ist da draußen. Sie nimmt nicht ab.
Man denke an den Nahen Osten. Syrien fällt inzwischen immer schneller auseinander. Präsident Bashar al-Assad pulverisiert auf brutale Weise ganze Gemeinwesen, die seinem Regime feindlich gegenüberstehen. Mindestens 80.000 Menschen sind inzwischen tot, fast 1,5 Millionen sind auf der Flucht, und die Zahl Vertriebenen innerhalb des Landes ist auf über vier Millionen gestiegen. Viele in der Region glauben, dass Assad das Ziel verfolgt, die von seinem Regime beherrschten Gebiete von Sunniten zu „säubern“ und einen eigenen Staat um den Libanon herum zu bilden. Es gäbe dann einen faktisch sunnitischen Staat im restlichen Syrien, der vom Wohlstand des Landes und dem Zugriff auf das Meer abgeschnitten wäre.
Die syrische Opposition umfasst viele Gruppen. Doch die Al Kaida nahestehende Gruppe Jabhat al-Nusra gewinnt zunehmend an Unterstützung – auch in Form von Waffen und Geldern aus dem Ausland.
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Assad setzt im begrenzten, aber tödlichen Umfang chemische Waffen ein. Einige der Waffenbestände befinden sich in heftig umkämpften Gegenden.
Der überwältigende Wunsch des Westens, sich herauszuhalten, ist völlig verständlich. Doch wir müssen auch verstehen, dass wir am Anfang dieser Tragödie stehen. Ihr Potenzial zur Destabilisierung der Region ist eindeutig. Jordanien handelt mit beispielhaftem Mut, doch die Zahl der Flüchtlinge, die das Land nach vernünftiger Erwartung aufnehmen kann, ist begrenzt. Die Lage im Libanon ist nun, da der Iran die Hisbollah in den Kampf drängt, fragil. Al Kaida versucht erneut, im Irak ein Gemetzel anzurichten; zugleich mischt sich der Iran dort weiter ein.
In Ägypten und in Nordafrika sind zur Muslim-Bruderschaft gehörende Parteien an der Macht, doch der Widerspruch zwischen ihrer Ideologie und ihrer Fähigkeit, moderne Volkswirtschaften zu führen, verstärkt die Instabilität und den Druck extremerer Gruppen.
Dann ist da das Regime im Iran, das noch immer danach strebt, an Nuklearwaffen zu kommen, und nach wie vor Terror und Instabilität exportiert. In Schwarzafrika sieht sich Nigeria mit grauenvollen Terroranschlägen konfrontiert. In Mali hat Frankreich einen schweren Kampf ausgefochten, um zu verhindern, dass Extremisten das Land überrennen.
Dann ist da Pakistan – und der Jemen. Weiter östlich köchelt ein Grenzkrieg zwischen Burma und Bangladesch. Und jüngste Ereignisse in Bangladesch selbst sowie in der mehrheitlich muslimischen Region Mindanao auf den Philippinen verlängern die Liste weiter.
In vielen der am schwersten betroffenen Gebiete fällt noch etwas anderes ins Auge: das hohe Bevölkerungswachstum. Das mittlere Alter im Nahen Osten liegt bei Mitte 20. In Nigeria ist es 19. Im Gazastreifen, wo die Hamas an der Macht ist, ist ein Viertel der Bevölkerung keine fünf Jahre alt.
Wenn ich in Kürze nach Jerusalem zurückkehre, wird dies seit meinem Ausscheiden aus dem Amt mein hundertster Besuch im Nahen Osten sein, wo ich mich für die Schaffung eines Palästinenserstaates engagiere. Ich sehe aus erster Hand, was in dieser Region geschieht.
Ich verstehe den Wunsch, die Welt zu betrachten und unter Bezugnahme auf lokale Beschwerden, wirtschaftliche Entfremdung und natürlich „Verrückte“ zu erklären. Aber lässt sich wirklich kein roter Faden finden? Nichts, was die Konfliktpunkte verbindet? Keine Wahrnehmung einer Ideologie, die das alles antreibt oder zumindest verschärft?
Es gibt kein Problem mit dem Islam. Für jene von uns, die sich mit ihm befasst haben, steht sein wahrer, friedlicher Charakter außer Zweifel. Es gibt auch kein Problem mit den Muslimen im Allgemeinen. Die meisten Muslime in Großbritannien sind erschüttert über den Mord an Rigby.
Doch es gibt ein Problem innerhalb des Islam, und wir müssen es thematisieren und ehrlich damit umgehen. Natürlich gibt es christliche Extremisten – und auch jüdische, buddhistische und hinduistische. Doch ich fürchte, der problematische Strang innerhalb des Islam ist nicht auf ein paar Extremisten beschränkt. In seinem Kern steht eine Sicht der Religion – und der Beziehung zwischen Religion und Politik –, die mit einer pluralistischen, freiheitlichen, aufgeschlossenen Gesellschaft unvereinbar ist. Am extremen Ende des Spektrums stehen die Terroristen, doch das Weltbild reicht tiefer und weiter, als wir uns das eingestehen mögen. Und daher gestehen wir es uns – im Großen und Ganzen – nicht ein.
Dies hat zweierlei Auswirkungen. Erstens glauben diejenigen, die extreme Ansichten vertreten, dass wir schwach sind, und das macht sie stark. Zweitens verlieren jene Muslime, die wissen, dass es ein Problem gibt, und die etwas dagegen tun möchten – und zum Glück gibt es viele davon –, den Mut.
Im gesamten Nahen Osten und darüber hinaus läuft derzeit ein Konflikt ab. Auf der einen Seite stehen die Islamisten und ihr exklusivistisches, reaktionäres Weltbild. Sie sind eine bedeutsame Minderheit, laut und gut organisiert. Auf der anderen Seite stehen jene mit einer modernen Anschauung, die die frühere Unterdrückung durch korrupte Diktatoren hassten und die neue Unterdrückung durch religiöse Fanatiker verabscheuen. Sie bilden potenziell die Mehrheit, sind aber leider schlecht organisiert.
Die Saat von künftigem Fanatismus und Terror – und eventuell sogar größeren Konflikten – wird heute gesät. Unsere Aufgabe ist es, dabei zu helfen, Versöhnung und Friedens zu säen. Doch Frieden den Boden zu bereiten ist nicht immer friedlich.
Die langen, harten Konflikte in Afghanistan und im Irak haben die westlichen Mächte in Bezug auf Auslandsinterventionen vorsichtig werden lassen. Doch sollten wir nie vergessen, warum diese Konflikte lang und hart waren: Wir haben das Entstehen gescheiterter Staaten zugelassen.
Saddam Hussein war verantwortlich für zwei bedeutende Kriege, in denen Hunderttausende starben, viele durch chemische Waffen. Er ermordete eine ähnliche Anzahl seiner eigenen Bevölkerung. Die Taliban erwuchsen aus der sowjetischen Besetzung Afghanistans und verwandelten das Land in ein Übungsgelände für Terroristen. Nachdem diese Regime beseitigt waren, begannen diese beiden Länder einen Kampf gegen dieselben Kräfte, die überall im Namen der Religion Gewalt und Terror verbreiten.
Nicht jedes Engagement muss militärischer Art sein, und nicht jedes militärische Engagement muss Truppen umfassen. Doch uns aus diesem Kampf zurückzuziehen wird uns keinen Frieden bringen.
Auch Sicherheit allein wird dies nicht tun. Auch wenn der Widerstand gegen den revolutionären Kommunismus auf Entschlossenheit in der Frage der Sicherheit beruhte: Überwunden wurde er schließlich durch eine bessere Idee – Freiheit. Dasselbe ist auch hier möglich. Die bessere Idee ist in diesem Fall eine moderne Sicht der Religion und ihres Platzes in der Gesellschaft und der Politik – ein Modell, das auf Respekt und Gleichberechtigung zwischen den Anhängern verschiedener Glaubensrichtungen beruht. Die Religion mag eine Stimme innerhalb des politischen Systems haben, aber sie darf es nicht beherrschen.
Wir müssen mit den Kindern anfangen – hier und im Ausland. Dies ist der Grund, warum ich eine Stiftung gegründet habe, deren ausdrücklicher Zweck es ist, Kinder verschiedenen Glaubens überall auf der Welt anzuleiten, übereinander zu lernen und miteinander zu leben. Wir sind heute in 20 Ländern aktiv, und die Programme wirken. Doch verglichen mit der Flut der Intoleranz, die so vielen vermittelt wird, ist dies nur ein Tropfen im Ozean.
Wir müssen heute mehr denn je stark sein, und wir müssen strategisch vorgehen.
Aus dem Englischen von Jan Doolan