NEW YORK – Der Klimawandel ist kein Zukunftsproblem mehr. Er ist da, und seine Auswirkungen sind überall spürbar. Schlimmer noch: Die heutigen Extremwetterereignisse sind nur eine Vorschau auf das Leid, das die Menschheit in den kommenden Jahrzehnten erwartet, wobei nahezu egal ist, wie schnell wir es schaffen, die Dekarbonisierung der Wirtschaft in diesem oder im nächsten Jahr voranzutreiben.
Derart ernüchternde Beobachtungen provozieren tendenziell Argumente über die Wichtigkeit eines „Klima-Optimismus“. Schließlich würde Pessimismus entmutigen. Martin Luther King, Jr. hatte einen Traum und keinen Alptraum bezüglich der Zukunft, die seine Kinder einmal erben würden.
Normalerweise schließe ich mich diesen Rufen nach Optimismus an. Das zunehmende Tempo im Wettlauf um saubere Energie ist ermutigend, und dasselbe gilt für die Entstehung positiver sozioökonomischer Rückkoppelungsschleifen, um all die mit klimatischen Kipp-Punkten verknüpften negativen Rückkopplungsschleifen auszugleichen. Doch während das Tempo bei der Umstellung auf saubere Energie höher ist denn je, steuert die Welt insgesamt im Riesentempo in die falsche Richtung: Die weltweiten Treibhausgas-Emissionen steigen noch immer.
Wie also sollten wir über diese Herausforderung sprechen, da diese beiden Dynamiken in gegenteilige Richtungen weisen?
Eine Antwort besteht darin, den Sprachgebrauch der Risiken und Unsicherheiten zu übernehmen. Es ist noch nicht lange her, da waren es die Gegner von Klimaschutzmaßnahmen, die das Thema Unsicherheit in den Vordergrund stellten. Diese „Machiavellis der Wissenschaft“ – wissenschaftliche Randfiguren und andere in den Taschen der Fossilbrennstoffindustrie steckende Kommentatoren – konzentrierten sich auf unseren Mangel an lückenlosem Wissen, um den immer stärker werdenden Konsens über einen anthropogenen Klimawandel in Frage zu stellen. Unsicherheit war ihr Freund. Doch für uns Übrige ist sie der Erzfeind. Das Unbekannte und sich menschlicher Erkenntnis Verschließende ist, was den Klimawandel zu einem derart dringenden Problem macht.
In den letzten Jahrzehnten haben Fortschritte im Bereich der Klimawissenschaft und der Ökonomie dazu beigetragen, weitere klimabedingte Unsicherheiten zu quantifizieren. Dieser Fortschritt war sowohl hilfreich als auch alarmierend, weil er noch deutlicher gemacht hat, wie gefährlich diese Unsicherheiten tatsächlich sind.
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Vor allem zeigt er, dass wir den Klimaschutz nicht nur deshalb brauchen, um einen weiteren Anstieg der sich relativ langsam bewegenden Durchschnittswerte zu verhindern, sondern auch – was noch wichtiger ist – um die Unsicherheiten zu begrenzen. Denn was das Problem so kostspielig macht, sind Überflutungen, Dürren, Flächenbrände und andere extreme klimabedingte Phänomene. Umgekehrt sollte man eine Klimapolitik, die die extremsten Bereiche der Extremwetterverteilung ausschaltet, als großen Erfolg betrachten.
Manchmal bedeutet das buchstäblich, sich gegen die schlimmsten Phänomene zu versichern. So würde etwa eine Versicherungspflicht Eigenheimbesitzer zwingen, bei der Entscheidung über ihren Wohnort die Kosten von Überflutungen und Waldbränden zu berücksichtigen. Durch den Preisanstieg bei Eigenheimversicherungen in katastrophengefährdeten Regionen könnten sich eine derartige Versicherungspflicht zu einer der wirksamsten Methoden zur Förderung der Anpassung an den Klimawandel entwickeln.
In ähnlicher Weise sind Investitionen in CO2-arme Energieträger häufig als Investitionen in die Resilienz zu betrachten – und damit in eine verringerte Unsicherheit. Die Senkung des eigenen durchschnittlichen CO2-Fußabdrucks sollte gewürdigt und angemessen belohnt werden. Doch egal, ob Sie Solarmodule auf Ihrem Dach installieren, Batterien als Reservespeicher einsetzen oder auf eine Wärmepumpe und einen Induktionsherd umstellen: Den größten Nutzen erzielen Sie in Extremsituationen bzw. bei deren Ausbleiben.
Solarmodule und Batteriespeicher stellen dann sicher, dass Ihr Licht anbleibt, selbst wenn das Stromnetz aufgrund von Extremwetter ausfällt. In ähnlicher Weise erlauben Ihnen eine Wärmepumpe und ein Induktionsherd, sich vom Gasnetz abzukoppeln und gegen künftige Erschütterungen des Gasangebots zu wappnen, die Ihre Heizkostenrechnung beeinflussen. (Die indirekten Auswirkungen über die Stromrechnung verweisen unmittelbar auf Solarmodule und Batteriespeicher zurück und untermauern die Dringlichkeit der Dekarbonisierung des Stromnetzes insgesamt.)
Die Kosten für Solarmodule und reine Elektrogeräte werden im Laufe der Zeit immer weiter abnehmen, während Erdgas- und Ölmärkte aufgrund geopolitischer und weltwirtschaftlicher Unwägbarkeiten weiterhin schwanken werden. Eine sichere Methode, der „Fossilflation“ zu entgehen, besteht im Komplettverzicht auf fossile Energieträger.
Was für Eigenheimbesitzer gilt, gilt auch für komplette Volkswirtschaften. Eine geringere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern bedeutet weniger Unsicherheit. Natürlich stützt sich die Wende hin zu sauberen Energien zugleich auf Rohstoffe wie Kupfer, Lithium und andere wichtige Mineralien, die potenziell Schwankungen unterliegen. Doch gibt es entscheidende Unterschiede zwischen diesen und fossilen Brennstoffen. Zum Einen sind die Millionen Tonnen an Materialien, die in sauberen Technologien zum Einsatz kommen, komplette Größenordnungen kleiner als die Milliarden von Tonnen fossiler Brennstoffe, die jedes Jahr verbrannt werden. Zum Anderen ist es angesichts einer rapide steigenden Lernkurve bei sauberen Energien wahrscheinlich, dass wir noch bessere, preiswertere Technologien entwickeln.
Die Trendlinien stützen eine vorsichtig optimistische Perspektive bezüglich der Zukunft sauberer Energie. Doch sind noch immer eine Menge Hürden zu überwinden, von denen viele durch die etablierten Fossilbrennstoff-Unternehmen errichtet und gestützt werden, die das Unvermeidliche hinauszuzögern versuchen. Auch erwartet uns jede Menge klimabedingter Not und Zerstörung. Die Lage wird sich verschlimmern, bevor sie besser wird.
Doch selbst wenn wir den Klimawandel nicht mehr verhindern werden, können wir seine Folgen noch immer abmildern, indem wir die ihn begleitenden Unsicherheiten verringern. Wir müssen diese Unsicherheiten als das akzeptieren, was sie sind: ein Weckruf, das Schlimmste zu verhindern. Klimarisiken sind Finanzrisiken, und Klimaschutz ist eine Versicherungspolice – für die Welt ebenso wie für einzelne Unternehmen und für uns als Einzelne.
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Donald Trump is offering a vision of crony rentier capitalism that has enticed many captains of industry and finance. In catering to their wishes for more tax cuts and less regulation, he would make most Americans’ lives poorer, harder, and shorter.
explains what a Republican victory in the 2024 election would mean for most Americans’ standard of living.
Elon Musk recently admitted that Donald Trump's policy agenda would lead to economic turmoil. But if their plan to eliminate government waste involves cuts to entitlement programs such as Social Security and Medicare, rather than the necessary military, diplomatic, and financial reforms, recovery will remain elusive.
argues that only a tycoon could love Donald Trump’s proposed tariffs, deportations, and spending cuts.
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NEW YORK – Der Klimawandel ist kein Zukunftsproblem mehr. Er ist da, und seine Auswirkungen sind überall spürbar. Schlimmer noch: Die heutigen Extremwetterereignisse sind nur eine Vorschau auf das Leid, das die Menschheit in den kommenden Jahrzehnten erwartet, wobei nahezu egal ist, wie schnell wir es schaffen, die Dekarbonisierung der Wirtschaft in diesem oder im nächsten Jahr voranzutreiben.
Derart ernüchternde Beobachtungen provozieren tendenziell Argumente über die Wichtigkeit eines „Klima-Optimismus“. Schließlich würde Pessimismus entmutigen. Martin Luther King, Jr. hatte einen Traum und keinen Alptraum bezüglich der Zukunft, die seine Kinder einmal erben würden.
Normalerweise schließe ich mich diesen Rufen nach Optimismus an. Das zunehmende Tempo im Wettlauf um saubere Energie ist ermutigend, und dasselbe gilt für die Entstehung positiver sozioökonomischer Rückkoppelungsschleifen, um all die mit klimatischen Kipp-Punkten verknüpften negativen Rückkopplungsschleifen auszugleichen. Doch während das Tempo bei der Umstellung auf saubere Energie höher ist denn je, steuert die Welt insgesamt im Riesentempo in die falsche Richtung: Die weltweiten Treibhausgas-Emissionen steigen noch immer.
Wie also sollten wir über diese Herausforderung sprechen, da diese beiden Dynamiken in gegenteilige Richtungen weisen?
Eine Antwort besteht darin, den Sprachgebrauch der Risiken und Unsicherheiten zu übernehmen. Es ist noch nicht lange her, da waren es die Gegner von Klimaschutzmaßnahmen, die das Thema Unsicherheit in den Vordergrund stellten. Diese „Machiavellis der Wissenschaft“ – wissenschaftliche Randfiguren und andere in den Taschen der Fossilbrennstoffindustrie steckende Kommentatoren – konzentrierten sich auf unseren Mangel an lückenlosem Wissen, um den immer stärker werdenden Konsens über einen anthropogenen Klimawandel in Frage zu stellen. Unsicherheit war ihr Freund. Doch für uns Übrige ist sie der Erzfeind. Das Unbekannte und sich menschlicher Erkenntnis Verschließende ist, was den Klimawandel zu einem derart dringenden Problem macht.
In den letzten Jahrzehnten haben Fortschritte im Bereich der Klimawissenschaft und der Ökonomie dazu beigetragen, weitere klimabedingte Unsicherheiten zu quantifizieren. Dieser Fortschritt war sowohl hilfreich als auch alarmierend, weil er noch deutlicher gemacht hat, wie gefährlich diese Unsicherheiten tatsächlich sind.
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Manchmal bedeutet das buchstäblich, sich gegen die schlimmsten Phänomene zu versichern. So würde etwa eine Versicherungspflicht Eigenheimbesitzer zwingen, bei der Entscheidung über ihren Wohnort die Kosten von Überflutungen und Waldbränden zu berücksichtigen. Durch den Preisanstieg bei Eigenheimversicherungen in katastrophengefährdeten Regionen könnten sich eine derartige Versicherungspflicht zu einer der wirksamsten Methoden zur Förderung der Anpassung an den Klimawandel entwickeln.
In ähnlicher Weise sind Investitionen in CO2-arme Energieträger häufig als Investitionen in die Resilienz zu betrachten – und damit in eine verringerte Unsicherheit. Die Senkung des eigenen durchschnittlichen CO2-Fußabdrucks sollte gewürdigt und angemessen belohnt werden. Doch egal, ob Sie Solarmodule auf Ihrem Dach installieren, Batterien als Reservespeicher einsetzen oder auf eine Wärmepumpe und einen Induktionsherd umstellen: Den größten Nutzen erzielen Sie in Extremsituationen bzw. bei deren Ausbleiben.
Solarmodule und Batteriespeicher stellen dann sicher, dass Ihr Licht anbleibt, selbst wenn das Stromnetz aufgrund von Extremwetter ausfällt. In ähnlicher Weise erlauben Ihnen eine Wärmepumpe und ein Induktionsherd, sich vom Gasnetz abzukoppeln und gegen künftige Erschütterungen des Gasangebots zu wappnen, die Ihre Heizkostenrechnung beeinflussen. (Die indirekten Auswirkungen über die Stromrechnung verweisen unmittelbar auf Solarmodule und Batteriespeicher zurück und untermauern die Dringlichkeit der Dekarbonisierung des Stromnetzes insgesamt.)
Die Kosten für Solarmodule und reine Elektrogeräte werden im Laufe der Zeit immer weiter abnehmen, während Erdgas- und Ölmärkte aufgrund geopolitischer und weltwirtschaftlicher Unwägbarkeiten weiterhin schwanken werden. Eine sichere Methode, der „Fossilflation“ zu entgehen, besteht im Komplettverzicht auf fossile Energieträger.
Was für Eigenheimbesitzer gilt, gilt auch für komplette Volkswirtschaften. Eine geringere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern bedeutet weniger Unsicherheit. Natürlich stützt sich die Wende hin zu sauberen Energien zugleich auf Rohstoffe wie Kupfer, Lithium und andere wichtige Mineralien, die potenziell Schwankungen unterliegen. Doch gibt es entscheidende Unterschiede zwischen diesen und fossilen Brennstoffen. Zum Einen sind die Millionen Tonnen an Materialien, die in sauberen Technologien zum Einsatz kommen, komplette Größenordnungen kleiner als die Milliarden von Tonnen fossiler Brennstoffe, die jedes Jahr verbrannt werden. Zum Anderen ist es angesichts einer rapide steigenden Lernkurve bei sauberen Energien wahrscheinlich, dass wir noch bessere, preiswertere Technologien entwickeln.
Die Trendlinien stützen eine vorsichtig optimistische Perspektive bezüglich der Zukunft sauberer Energie. Doch sind noch immer eine Menge Hürden zu überwinden, von denen viele durch die etablierten Fossilbrennstoff-Unternehmen errichtet und gestützt werden, die das Unvermeidliche hinauszuzögern versuchen. Auch erwartet uns jede Menge klimabedingter Not und Zerstörung. Die Lage wird sich verschlimmern, bevor sie besser wird.
Doch selbst wenn wir den Klimawandel nicht mehr verhindern werden, können wir seine Folgen noch immer abmildern, indem wir die ihn begleitenden Unsicherheiten verringern. Wir müssen diese Unsicherheiten als das akzeptieren, was sie sind: ein Weckruf, das Schlimmste zu verhindern. Klimarisiken sind Finanzrisiken, und Klimaschutz ist eine Versicherungspolice – für die Welt ebenso wie für einzelne Unternehmen und für uns als Einzelne.
Aus dem Englischen von Jan Doolan