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Erschwingliche grüne Energie

KOPENHAGEN – Die Skepsis der Öffentlichkeit bezüglich der Erderwärmung mag zwar zunehmen, aber der wissenschaftliche Konsens war noch nie so eindeutig: Der vom Menschen verursachte Klimawandel ist real, und wir ignorieren ihn auf eigene Gefahr. Doch wenn dieser strittige Punkt geklärt ist (und das sollte geschehen), bleibt eine ebenso große und wichtige Frage weiterhin völlig offen: Was sollen wir dagegen tun?

Ein Rezept, das immer häufiger ins Gespräch kommt, klingt auf jeden Fall sinnvoll: Die Welt sollte die Menge an Treibhausgasen, die sie täglich in die Atmosphäre pumpt, drastisch reduzieren. Das genaue Ziel, so wird uns gesagt, sollte eine Verminderung der globalen CO2-Emissionen um 50 % bis Mitte des Jahrhunderts sein.

Selbst die Befürworter dieses Ziels räumen ein, dass dies nicht einfach zu erreichen sein wird – und sie haben recht. Tatsächlich haben sie so sehr recht, dass sie wieder unrecht haben. Lassen Sie mich erklären.

Unsere Abhängigkeit von CO2-abgebenden Brennstoffen ist mehr als enorm. Sie ist überwältigend. Trotz des Rummels um Solar- und Windenergie und andere hochgejubelte grüne Energiequellen decken sie lediglich 0,6 % des globalen Energieverbrauchs. Die erneuerbare Energie stammt überwiegend aus der Verbrennung von Holz, die von Menschen in der Dritten Welt auf häufig nicht nachhaltige Weise durchgeführt wird. Fossile Brennstoffe liefern über vier Fünftel der weltweit verbrauchten Energie. Also müssten wir, um die globalen CO2-Emissionen bis Mitte des Jahrhunderts zu halbieren, offensichtlich anfangen, einen wesentlich höheren Anteil unserer Energie aus Quellen zu beziehen, die kein CO2 abgeben.

Können wir das schaffen? Folgendes wäre laut der Internationalen Energieagentur erforderlich, um das Ziel zu erreichen, die Emissionen von jetzt bis Mitte des Jahrhunderts um 50 % zu senken:

  • 30 neue Atomkraftwerke;
  • 17 000 Windräder;
  • 400 Biomassekraftwerke;
  • zwei Wasserkraftwerke in der Größe von Chinas gewaltigem Drei-Schluchten-Staudamm;
  • 42 Kohle- und Gaskraftwerke mit einer noch zu entwickelnden Technologie zur CO2-Abscheidung.

Und nun führe man sich Folgendes vor Augen: Diese Liste zählt nicht auf, was wir von jetzt bis 2050 bauen müssten, sondern was wir in jedem einzelnen Jahr bis dahin bauen müssten!

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Und noch etwas: Selbst wenn wir all das schaffen würden (was wir offensichtlich nicht können), wären die Auswirkungen auf die globalen Temperaturen bis 2050 kaum spürbar. Nach dem bekanntesten klimaökonomischen Modell würde dieses gewaltige Unterfangen am Ende die globalen Temperaturen wahrscheinlich nur um ein Zehntel Grad Celsius verringern, während es den Anstieg des Meeresspiegels um lediglich 1 cm zurückhalten würde.

Das ist keine große Wirkung für das investierte Geld. Tatsächlich sind die voraussichtlichen Kosten für diese Vorgehensweise – etwa 5 Billionen US-Dollar jährlich bis Mitte des Jahrhunderts – so viel höher als der wahrscheinliche Nutzen, dass man sinnvollerweise überhaupt nicht von einer Lösung sprechen kann.

Glücklicherweise gibt es eine bessere, klügere Möglichkeit, mit der Erderwärmung umzugehen, als mehrere Billionen Dollar für den Versuch auszugeben, eine unmögliche Anzahl von Kraftwerken zu bauen – oder, was wahrscheinlicher ist, Milliarden von Menschen auf der Welt zu fortgesetzter Armut zu verdammen, indem wir versuchen, CO2-abgebende Brennstoffe zu teuer für die Nutzung zu machen. Was wäre, wenn wir uns stattdessen das Ziel vornähmen, grüne Energie zu verbilligen?

Derzeit sind Solarmodule so teuer – etwa zehnmal teurer als fossile Brennstoffe, was die Kosten pro erzeugter Energieeinheit angeht –, dass es sich lediglich gutbetuchte, wohlmeinende (und normalerweise gut subventionierte) Menschen im Westen leisten können, sie zu installieren. Aber denken wir einmal darüber nach, wo wir ständen, wenn wir die Effizienz von Solarzellen um den Faktor zehn verbessern könnten – mit anderen Worten, wenn wir sie billiger als fossile Brennstoffe machen könnten. Wir müssten niemanden dazu zwingen (oder subventionieren), mit dem Verbrennen von Kohle und Öl aufzuhören. Alle, einschließlich Chinesen und Inder, würden auf die billigeren und saubereren Alternativen umstellen – und die globalen Emissionsziele würden automatisch erreicht.

Können wir dieses technische Wunder in den nächsten 20 bis 40 Jahren erreichen? Mit einem Wort: ja. Der Preis für Solarenergie fällt seit 30 Jahren stetig – um ca. 50 % alle zehn Jahre – und wir könnten diesen Preisrückgang mit ausreichend hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung wahrscheinlich noch beschleunigen.

Wie hoch? Wenn wir bereit wären, nur 0,2 % des globalen BIP (ungefähr 100 Milliarden Dollar pro Jahr) in die Forschung und Entwicklung von grüner Energie zu stecken, glaube ich, dass wir nicht nur beim Solarstrom einen alles verändernden Durchbruch erreichen könnten, sondern auch bei vielen anderen alternativen Energietechnologien.

Dieser Glaube an das Potenzial des technischen Fortschritts erscheint einigen Klimaaktivisten naiv oder sogar illusorisch. Aber ist er das wirklich? Man denke an eines der Wunder der Moderne – den Computer. Diese Geräte wurden nicht zu Alltagsgegenständen, weil der Staat den Kauf subventionierte oder den Preis für Schreibmaschinen und Rechenschieber in die Höhe trieb.

Nein, vielmehr steckten die Vereinigten Staaten vor allem infolge des Wettlaufs um die Eroberung des Weltraums viel Geld in die Forschung und Entwicklung der Festkörperphysik und Elektrotechnik. Die daraus resultierenden Erfolge verhalfen nicht nur Neil Armstrong 1969 auf den Mond, sondern ermöglichten es auch Apple, 1976 den ersten Mac auf den Markt zu bringen, und IBM, fünf Jahre später den ersten PC vorzuführen.

Dasselbe können wir für saubere Energie tun. Vergessen wir die Subventionierung ineffizienter Technologien oder den Versuch, fossile Brennstoffe zu teuer für die Nutzung zu machen. Stattdessen sollten wir die Grundlagenforschung finanzieren, die grüne Energie so günstig und einfach macht, dass es unmöglich wird, ihr zu widerstehen.

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