BERLIN – Offensichtlich hat die Mehrheit der europäischen Eliten mit der Wahl von Donald Trump zum 47. Präsidenten der USA gedacht, so schlimm wird das schon nicht werden. Etwas isolationistischer, nationalistischer, aber ansonsten wird es schon weitergehen wie immer. Die transatlantische Allianz mit der amerikanischen Sicherheitsgarantie für Europa bliebe bestehen. Gewiss, es würde schwieriger werden, aber das atlantische Bündnis würde diese Eintrübung in der NATO schon überstehen. Heute weiß man, dass es sich dabei um einen grandiosen Irrtum, ja Selbstbetrug seitens der Europäer handelte, denn Donald Trump will nichts Geringeres als einen Systemwechsel, einen Bruch mit allem, was Generationen von amerikanischen Außen- und Sicherheitspolitikern erfolgreich an Weltordnung und Bündnissen seit dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut haben. Statt Brüssel soll fortan Moskau der enge Partner der USA werden. Nicht mehr die Solidarität der Demokratien zählt in Washington, sondern das Einverständnis autokratischer Herrscher von globalen Großmächten, Macht geht erneut vor Recht.
BERLIN – Offensichtlich hat die Mehrheit der europäischen Eliten mit der Wahl von Donald Trump zum 47. Präsidenten der USA gedacht, so schlimm wird das schon nicht werden. Etwas isolationistischer, nationalistischer, aber ansonsten wird es schon weitergehen wie immer. Die transatlantische Allianz mit der amerikanischen Sicherheitsgarantie für Europa bliebe bestehen. Gewiss, es würde schwieriger werden, aber das atlantische Bündnis würde diese Eintrübung in der NATO schon überstehen. Heute weiß man, dass es sich dabei um einen grandiosen Irrtum, ja Selbstbetrug seitens der Europäer handelte, denn Donald Trump will nichts Geringeres als einen Systemwechsel, einen Bruch mit allem, was Generationen von amerikanischen Außen- und Sicherheitspolitikern erfolgreich an Weltordnung und Bündnissen seit dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut haben. Statt Brüssel soll fortan Moskau der enge Partner der USA werden. Nicht mehr die Solidarität der Demokratien zählt in Washington, sondern das Einverständnis autokratischer Herrscher von globalen Großmächten, Macht geht erneut vor Recht.