Amerikanische Weltmacht und der Fluch des Unilateralismus

Die Erkenntnis der eigenen Niederlage der USA im Irakkrieg ist wohl eines der folgenreichsten Ereignisse für die internationale Politik in dem zu Ende gehenden Jahr 2006. Der unilaterale Moment der USA in der Weltpolitik ist vorbei. Ob die Außenpolitik der USA aber diese Tatsache wahrnimmt, wird uns die Zukunft zeigen. Leider ist damit auch eine einmalige Chance vertan worden, die globale Weltordnung zu Beginn des 21. Jahrhunderts neu und positiv auszurichten. Denn nur die USA hätten mit all ihrer Macht und ihrem Sendungsbewusstsein die Möglichkeit gehabt, diese neue Weltordnung zu schaffen. Dafür hätten sie nach dem Ende des Kalten Krieges, so wie sie es nach 1945 getan haben, ihre Macht in den Dienst der Gestaltung einer neuen Weltordnung für das 21. Jahrhundert stellen müssen.

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