Neu Delhi – Internationale Maßnahmen gegen den Klimawandel sind heute dringend notwendig und von entscheidender Bedeutung. Es kann überhaupt keine Diskussion über die Notwendigkeit von Maßnahmen geben, da der UNO-Klimaausschuss (IPCC), dessen Präsident ich bin, den Klimawandel als eindeutige, über jeden wissenschaftlichen Zweifel erhabene Realität festgestellt hat.
So kommt es beispielsweise zu Veränderungen der Niederschlagsmuster. In den höheren Breitengraden geht der Trend in Richtung erhöhter Niederschläge, während die Niederschlagswerte in einigen subtropischen und tropischen Regionen sowie im Mittelmeerraum sinken. Die Anzahl der Extremniederschlagsereignisse nimmt ebenso zu – wie auch deren geografische Verbreitung. Außerdem steigen Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen, Überschwemmungen und Trockenperioden.
Diese Veränderungen hinsichtlich der Regenmenge und seiner geografischen Verbreitung haben gravierende Auswirkungen auf viele wirtschaftliche Aktivitäten sowie auch auf die Fähigkeit der Länder, Notfälle wie Überflutungen von Küstenregionen oder schwere Schneefälle zu bewältigen.
Manche Teile der Welt sind gegenüber diesen Veränderungen empfindlicher als andere. Vor allem die Arktis erwärmt sich doppelt so schnell wie der Rest des Planeten. Auch Korallenriffe, Mega-Deltas (wo sich Städte wie Shanghai, Kolkata und Dhaka befinden) und kleine Inselstaaten sind aufgrund steigender Meeresspiegel extrem gefährdet.
Zu den weiteren negativen Auswirkungen des Klimawandels gehören mögliche Einbußen bei den Anbauerträgen. In manchen afrikanischen Ländern könnten die Erträge bis zum Jahr 2020 um bis zu 50 Prozent sinken. Außerdem würde der Klimawandel zu wachsendem Wasserstress führen, von dem bis 2020 allein in Afrika 75 bis 250 Millionen Menschen betroffen sein könnten.
Insgesamt wird bis zum Jahr 2100 ein Temperaturanstieg im Bereich zwischen 1,1˚C und 6,4 ˚C prognostiziert. Der IPCC hat eine beste Schätzung von 1,8˚C für ein niedriges Szenario und von 4˚C für ein hohes Szenario vorgelegt. Selbst bei einer Erwärmung um den niedrigeren Wert, könnten die Folgen des Klimawandels in mehreren Teilen der Welt schwerwiegend ausfallen. Dazu gehören zunehmender Wasserstress, erhebliche Folgen für Ökosysteme und Nahrungssicherheit sowie Bedrohungen für Leben und Besitz aufgrund von Überschwemmungen in Küstenregionen.
Wird der Klimawandel nicht eingedämmt, könnte es auch für die Gesundheit der Menschen erhebliche Konsequenzen geben. Dazu zählen eine erhöhte Morbidität und Mortalität infolge von Hitzewellen, Überschwemmungen und Dürreperioden. Außerdem würde sich auch die Verbreitung mancher Krankheiten ändern, wodurch sich eine stärkere Gefährdung für die Menschen ergibt.
Da die Auswirkungen des Klimawandels global sind, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die ganze Welt spezielle Maßnahmen zur Anpassung an die geänderten Verhältnisse ergreift. Allerdings ist bereits jetzt klar, dass die Anpassungsfähigkeit einiger Gemeinschaften überfordert wird, wenn es nicht gelingt, dem Klimawandel Einhalt zu gebieten.
Um diesen am stärksten gefährdeten Ländern und Regionen zu helfen, muss die Welt einen Aktionsplan erarbeiten, um die Emission von Treibhausgasen (THG) zu beschränken. Der IPCC hat mehrere Szenarien überprüft. Will man beispielsweise den zukünftigen Temperaturanstieg zwischen 2,0 und 2,4 ˚C begrenzen, müsste der höchste Wert der Emissionen bis 2015 erreicht sein und anschließend abnehmen. Das Ausmaß der Emissionssenkung würde dann den Grad bestimmen, zu dem die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels verhindert werden können.
Überdies hat der IPCC festgestellt, dass die Kosten für einen derart strikten Ansatz zur Verminderung der Auswirkungen des Klimawandels nicht über 3 Prozent des globalen BIP im Jahr 2030 hinausgehen würden. Außerdem wäre damit enormer Zusatznutzen verbunden: Geringere THG-Emissionen bedeuten weniger Luftverschmutzung und erhöhte Energiesicherheit sowie verbesserten landwirtschaftlichen Ertrag und eine günstigere Beschäftigungssituation. Berücksichtigt man diesen Zusatznutzen vollständig in den Berechnungen, würden die Kosten von drei Prozent des BIP im Jahr 2030 erheblich sinken und womöglich sogar einen negativen Wert aufweisen. Würde man diesem Weg der Linderung der Folgen des Klimawandels folgen, könnte man auf der Welt die Wirtschaftsleistung und den Wohlstand erhöhen.
Die Notwendigkeit, auf internationaler Ebene Maßnahmen zu ergreifen, rührt also von zwei wichtigen Beobachtungen, die sich aus der Arbeit des IPCC ergeben. Erstens: Wenn wir die THG-Emissionen nicht eindämmen, wird es schwierig, die negativen Auswirkungen des Klimawandels umzukehren, wodurch außergewöhnliche Belastungen und mögliche Gefahren für den Menschen und andere Arten entstünden.
Zweitens ist der Nutzen durch die Beschränkung der THG-Emissionen so umfassend, dass sich daraus – in Kombination mit dem möglichen Schaden durch Inaktivität –für die Welt das Gebot ergibt, internationale Reaktionen sowie einen Aktionsplan zu erarbeiten. Angesichts der uns bevorstehenden Herausforderung, deren Ausmaß und Art vom IPCC eindeutig dargestellt wurde, muss bei der Konferenz in Kopenhagen am Ende dieses Jahres ein multilaterales Abkommen beschlossen werden, das sich des Klimawandels entsprechend annimmt.
Neu Delhi – Internationale Maßnahmen gegen den Klimawandel sind heute dringend notwendig und von entscheidender Bedeutung. Es kann überhaupt keine Diskussion über die Notwendigkeit von Maßnahmen geben, da der UNO-Klimaausschuss (IPCC), dessen Präsident ich bin, den Klimawandel als eindeutige, über jeden wissenschaftlichen Zweifel erhabene Realität festgestellt hat.
So kommt es beispielsweise zu Veränderungen der Niederschlagsmuster. In den höheren Breitengraden geht der Trend in Richtung erhöhter Niederschläge, während die Niederschlagswerte in einigen subtropischen und tropischen Regionen sowie im Mittelmeerraum sinken. Die Anzahl der Extremniederschlagsereignisse nimmt ebenso zu – wie auch deren geografische Verbreitung. Außerdem steigen Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen, Überschwemmungen und Trockenperioden.
Diese Veränderungen hinsichtlich der Regenmenge und seiner geografischen Verbreitung haben gravierende Auswirkungen auf viele wirtschaftliche Aktivitäten sowie auch auf die Fähigkeit der Länder, Notfälle wie Überflutungen von Küstenregionen oder schwere Schneefälle zu bewältigen.
Manche Teile der Welt sind gegenüber diesen Veränderungen empfindlicher als andere. Vor allem die Arktis erwärmt sich doppelt so schnell wie der Rest des Planeten. Auch Korallenriffe, Mega-Deltas (wo sich Städte wie Shanghai, Kolkata und Dhaka befinden) und kleine Inselstaaten sind aufgrund steigender Meeresspiegel extrem gefährdet.
Zu den weiteren negativen Auswirkungen des Klimawandels gehören mögliche Einbußen bei den Anbauerträgen. In manchen afrikanischen Ländern könnten die Erträge bis zum Jahr 2020 um bis zu 50 Prozent sinken. Außerdem würde der Klimawandel zu wachsendem Wasserstress führen, von dem bis 2020 allein in Afrika 75 bis 250 Millionen Menschen betroffen sein könnten.
Insgesamt wird bis zum Jahr 2100 ein Temperaturanstieg im Bereich zwischen 1,1˚C und 6,4 ˚C prognostiziert. Der IPCC hat eine beste Schätzung von 1,8˚C für ein niedriges Szenario und von 4˚C für ein hohes Szenario vorgelegt. Selbst bei einer Erwärmung um den niedrigeren Wert, könnten die Folgen des Klimawandels in mehreren Teilen der Welt schwerwiegend ausfallen. Dazu gehören zunehmender Wasserstress, erhebliche Folgen für Ökosysteme und Nahrungssicherheit sowie Bedrohungen für Leben und Besitz aufgrund von Überschwemmungen in Küstenregionen.
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Wird der Klimawandel nicht eingedämmt, könnte es auch für die Gesundheit der Menschen erhebliche Konsequenzen geben. Dazu zählen eine erhöhte Morbidität und Mortalität infolge von Hitzewellen, Überschwemmungen und Dürreperioden. Außerdem würde sich auch die Verbreitung mancher Krankheiten ändern, wodurch sich eine stärkere Gefährdung für die Menschen ergibt.
Da die Auswirkungen des Klimawandels global sind, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die ganze Welt spezielle Maßnahmen zur Anpassung an die geänderten Verhältnisse ergreift. Allerdings ist bereits jetzt klar, dass die Anpassungsfähigkeit einiger Gemeinschaften überfordert wird, wenn es nicht gelingt, dem Klimawandel Einhalt zu gebieten.
Um diesen am stärksten gefährdeten Ländern und Regionen zu helfen, muss die Welt einen Aktionsplan erarbeiten, um die Emission von Treibhausgasen (THG) zu beschränken. Der IPCC hat mehrere Szenarien überprüft. Will man beispielsweise den zukünftigen Temperaturanstieg zwischen 2,0 und 2,4 ˚C begrenzen, müsste der höchste Wert der Emissionen bis 2015 erreicht sein und anschließend abnehmen. Das Ausmaß der Emissionssenkung würde dann den Grad bestimmen, zu dem die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels verhindert werden können.
Überdies hat der IPCC festgestellt, dass die Kosten für einen derart strikten Ansatz zur Verminderung der Auswirkungen des Klimawandels nicht über 3 Prozent des globalen BIP im Jahr 2030 hinausgehen würden. Außerdem wäre damit enormer Zusatznutzen verbunden: Geringere THG-Emissionen bedeuten weniger Luftverschmutzung und erhöhte Energiesicherheit sowie verbesserten landwirtschaftlichen Ertrag und eine günstigere Beschäftigungssituation. Berücksichtigt man diesen Zusatznutzen vollständig in den Berechnungen, würden die Kosten von drei Prozent des BIP im Jahr 2030 erheblich sinken und womöglich sogar einen negativen Wert aufweisen. Würde man diesem Weg der Linderung der Folgen des Klimawandels folgen, könnte man auf der Welt die Wirtschaftsleistung und den Wohlstand erhöhen.
Die Notwendigkeit, auf internationaler Ebene Maßnahmen zu ergreifen, rührt also von zwei wichtigen Beobachtungen, die sich aus der Arbeit des IPCC ergeben. Erstens: Wenn wir die THG-Emissionen nicht eindämmen, wird es schwierig, die negativen Auswirkungen des Klimawandels umzukehren, wodurch außergewöhnliche Belastungen und mögliche Gefahren für den Menschen und andere Arten entstünden.
Zweitens ist der Nutzen durch die Beschränkung der THG-Emissionen so umfassend, dass sich daraus – in Kombination mit dem möglichen Schaden durch Inaktivität –für die Welt das Gebot ergibt, internationale Reaktionen sowie einen Aktionsplan zu erarbeiten. Angesichts der uns bevorstehenden Herausforderung, deren Ausmaß und Art vom IPCC eindeutig dargestellt wurde, muss bei der Konferenz in Kopenhagen am Ende dieses Jahres ein multilaterales Abkommen beschlossen werden, das sich des Klimawandels entsprechend annimmt.