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Sykes-Picot, hundert Jahre danach

BERLIN – Am 16. Mai 1916 wurde in London, mitten im I. Weltkrieg, eine geheime Vereinbarung zwischen den beiden verbündeten Mächten Großbritannien und Frankreich unterzeichnet, welche das Schicksal und die politische Ordnung jener weiten Region des Nahen Ostens entscheiden sollte. Es ging zwischen den beiden europäischen Mächten um die Aufteilung dieser Region als Teil der Erbmasse des untergehenden Osmanischen Reiches. Im fernen London wurde eine „Linie im Sand“ (James Barr) gezogen, die sich von Akkon an den Ufern des Mittelmeeres im nördlichen Palästina bis nach Kirkuk im nördlichen Irak an der Grenze zum Iran hinzog. Alle Territorien nördlich dieser Linie, vor allem der Libanon und Syrien, sollten an Frankreich fallen, die Territorien südlich davon – Palästina, Transjordanien und der Irak – an Großbritannien, dessen Hauptziel der Schutz der britischen Interessen am Suezkanal war, dem Hauptseeweg nach Britisch-Indien.

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