Gerechtigkeit mit Verzögerung in Bosnien

CHICAGO – Am 24. März hat der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) Radovan Karadžić – den politischen Führer der bosnischen Serben während des Balkankrieges in den 1990er Jahren – wegen Völkermordes, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen zu einer Haftstrafe von 40 Jahren verurteilt. Das Urteil wird das Völkerrecht enorm beeinflussen, jene, die ansonsten Gräueltaten begehen können, abschrecken und die Möglichkeit einer politischen Versöhnung in Bosnien eröffnen. Gesetzlose Führer wie in Syrien, dem Sudan, dem Südsudan, Russland und beim Islamischen Staat wurden gerade an ihre Verwundbarkeit gegenüber der internationalen Gerechtigkeit erinnert.

https://prosyn.org/PV4iW6kde