Die Ukraine ist, so Putin, ganz im Gegenteil ein untrennbarer Bestandteil Russlands. Was immer die Mehrheit der ukrainischen Bürgerinnen und Bürger auch von dieser Behauptung halten mag, tut nach Wladimir Putin dabei nichts zur Sache, denn es geht um Russlands Größe und Weltgeltung. Tatsächlich will er aber mehr als die Ukraine. Ihm geht es um die gesamte europäische Ordnung, die vor allem auf der Unverletzlichkeit der Grenzen aller Staaten auf dem europäischen Kontinent beruht, die er revidieren möchte. Sein großes Projekt ist ganz offensichtlich die Revision der europäischen Ordnung, um Russland als Vormacht zumindest in Osteuropa wiederauferstehen zu lassen. Die Demütigung der 90er Jahre, mit dem Ende der Sowjetunion und dem Kollaps der inneren Ordnung der Sowjetunion, soll getilgt werden und Russland wider Weltmacht auf Augenhöhe mit den USA und China werden.
Die Ukraine verfüge, so Putin, über keinerlei eigene Tradition von Staatlichkeit und sei tatsächlich ein bloßes Werkzeug in den Händen der aggressiven, expansionslüsternen USA und der Nato, also eine Gefahr für die russische Sicherheit. Ihren Höhepunkt erreichte die bizarre Rede des russischen Präsidenten in der Behauptung, die Ukraine würde den Besitz von Atomwaffen anstreben, die sie ja zu Beginn der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, als sie nach dem Ende der Sowjetunion, über das weltweit drittgrößte Nuklearwaffenarsenal verfügte, unter der tätigen diplomatischen Mithilfe der „bösen“ USA an Russland abtrat gegen die Garantie ihrer territorialen Integrität, so festgehalten im Budapester Memorandum vom 5. Dezember 1994 und damals unterzeichnet von den Garantiemächten USA, Großbritannien und Russland gegenüber den ihre Nuklearwaffen aufgebenden Staaten Ukraine, Belarus und Kasachstan.
Sinn machte diese Rede nicht allzu sehr, so man sich an historischen Fakten orientiert, aber offensichtlich ging es um die Begründung für den militärischen Überfall auf den Nachbarn Ukraine vor dem eigenen Volk, denn das russische Volk scheint keinen Krieg zu wollen.
Die Mehrheit will stattdessen ein besseres Leben, mehr Wohlstand und wirtschaftlichen Fortschritt und keinen Krieg um die Vorherrschaft in Osteuropa. Erneut wird das große russische Volk in diesen Tagen, um seine Zukunft betrogen, wie so oft in der russischen Geschichte. Der Aufstieg Russlands im 19. und 20. Jahrhundert zur Weltmacht war voller Tragödien für die Völker Russlands. Man muss hier jedoch hinzufügen, dass dies nicht nur für Russland galt, sondern die Tragödien mussten vor allem auch von seinen unterworfenen Nachbarn entrichtet werden, die Russland nach und nach vereinamt hatte.
Was Putin verborgen zu bleiben scheint, ist die Erkenntnis, dass die russische Großmachtpolitik unter Einschluss der Beherrschung fremder Völker in seiner Einflusszone, diese nur an eines denken lässt: an die Flucht aus dem Völkergefängnis bei der ersten sich bietenden Gelegenheit und unter die schützenden Fittiche der Nato. Siehe die Nato-Osterweiterung nach 1989.
Warum will die Ukraine in die Nato? Weil ihnen die jederzeit expansionsbereite russische Politik an ihrer Grenze gegenübersteht, und nicht, weil die Nato angebliche Angriffsabsichten gegenüber Russland hat. Warum wurden all die bösen Absichten, die die russische Propaganda dem Westen unterstellt, nicht in den 90er Jahren, als Russland wirklich am Boden lag und es ein leichtes gewesen wäre, verwirklicht? Weil diese Behauptungen eben nur Propaganda und unsinnig sind.
Das russische Reich erwies sich mit seiner spezifischen Mischung aus Armut im Innern und brutaler Unterdrückung und seinem Machtanspruch als Weltmacht bis in unsere Tage hinein als äußerst modernisierungsresistent, sei es unter der Herrschaft der Zaren oder unter Lenin und Stalin und deren Nachfolgern oder unter Putin. Immer bezahlten und bezahlen die einfachen Leute die Zeche, ohne dass es einen spürbaren Fortschritt gab. So auch jetzt unter Wladimir Putin.
Man vergleiche nur das Pro Kopf Einkommen Chinas mit Russland, beides autoritäre Systeme. Die Chinesen haben mit ihrer riesigen Bevölkerung 17,5 Tsd.$ Bruttoinlandsprodukt pro Kopf und Jahr, Russland mit seinen mageren 13, 4 Tsd.$ pro Kopf und Jahr überholt und hinter sich gelassen.
Putin fährt mit voller Kraft Im Rückwärtsgang durch die Geschichte, Richtung 19. und erste Hälfte des 20. Jahrhunderts auf der Suche nach vergangener Größe.
China hingegen fährt im Vorwärtsgang mit voller Geschwindigkeit Richtung Supermacht des 21. Jahrhunderts. Diesen Erfolg verdankt es vor allem seiner breiten wirtschaftlichen und vor allem technologischen Modernisierung.
Die Ukraine ist, so Putin, ganz im Gegenteil ein untrennbarer Bestandteil Russlands. Was immer die Mehrheit der ukrainischen Bürgerinnen und Bürger auch von dieser Behauptung halten mag, tut nach Wladimir Putin dabei nichts zur Sache, denn es geht um Russlands Größe und Weltgeltung. Tatsächlich will er aber mehr als die Ukraine. Ihm geht es um die gesamte europäische Ordnung, die vor allem auf der Unverletzlichkeit der Grenzen aller Staaten auf dem europäischen Kontinent beruht, die er revidieren möchte. Sein großes Projekt ist ganz offensichtlich die Revision der europäischen Ordnung, um Russland als Vormacht zumindest in Osteuropa wiederauferstehen zu lassen. Die Demütigung der 90er Jahre, mit dem Ende der Sowjetunion und dem Kollaps der inneren Ordnung der Sowjetunion, soll getilgt werden und Russland wider Weltmacht auf Augenhöhe mit den USA und China werden.
Die Ukraine verfüge, so Putin, über keinerlei eigene Tradition von Staatlichkeit und sei tatsächlich ein bloßes Werkzeug in den Händen der aggressiven, expansionslüsternen USA und der Nato, also eine Gefahr für die russische Sicherheit. Ihren Höhepunkt erreichte die bizarre Rede des russischen Präsidenten in der Behauptung, die Ukraine würde den Besitz von Atomwaffen anstreben, die sie ja zu Beginn der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, als sie nach dem Ende der Sowjetunion, über das weltweit drittgrößte Nuklearwaffenarsenal verfügte, unter der tätigen diplomatischen Mithilfe der „bösen“ USA an Russland abtrat gegen die Garantie ihrer territorialen Integrität, so festgehalten im Budapester Memorandum vom 5. Dezember 1994 und damals unterzeichnet von den Garantiemächten USA, Großbritannien und Russland gegenüber den ihre Nuklearwaffen aufgebenden Staaten Ukraine, Belarus und Kasachstan.
Sinn machte diese Rede nicht allzu sehr, so man sich an historischen Fakten orientiert, aber offensichtlich ging es um die Begründung für den militärischen Überfall auf den Nachbarn Ukraine vor dem eigenen Volk, denn das russische Volk scheint keinen Krieg zu wollen.
Die Mehrheit will stattdessen ein besseres Leben, mehr Wohlstand und wirtschaftlichen Fortschritt und keinen Krieg um die Vorherrschaft in Osteuropa. Erneut wird das große russische Volk in diesen Tagen, um seine Zukunft betrogen, wie so oft in der russischen Geschichte. Der Aufstieg Russlands im 19. und 20. Jahrhundert zur Weltmacht war voller Tragödien für die Völker Russlands. Man muss hier jedoch hinzufügen, dass dies nicht nur für Russland galt, sondern die Tragödien mussten vor allem auch von seinen unterworfenen Nachbarn entrichtet werden, die Russland nach und nach vereinamt hatte.
Was Putin verborgen zu bleiben scheint, ist die Erkenntnis, dass die russische Großmachtpolitik unter Einschluss der Beherrschung fremder Völker in seiner Einflusszone, diese nur an eines denken lässt: an die Flucht aus dem Völkergefängnis bei der ersten sich bietenden Gelegenheit und unter die schützenden Fittiche der Nato. Siehe die Nato-Osterweiterung nach 1989.
Warum will die Ukraine in die Nato? Weil ihnen die jederzeit expansionsbereite russische Politik an ihrer Grenze gegenübersteht, und nicht, weil die Nato angebliche Angriffsabsichten gegenüber Russland hat. Warum wurden all die bösen Absichten, die die russische Propaganda dem Westen unterstellt, nicht in den 90er Jahren, als Russland wirklich am Boden lag und es ein leichtes gewesen wäre, verwirklicht? Weil diese Behauptungen eben nur Propaganda und unsinnig sind.
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Das russische Reich erwies sich mit seiner spezifischen Mischung aus Armut im Innern und brutaler Unterdrückung und seinem Machtanspruch als Weltmacht bis in unsere Tage hinein als äußerst modernisierungsresistent, sei es unter der Herrschaft der Zaren oder unter Lenin und Stalin und deren Nachfolgern oder unter Putin. Immer bezahlten und bezahlen die einfachen Leute die Zeche, ohne dass es einen spürbaren Fortschritt gab. So auch jetzt unter Wladimir Putin.
Man vergleiche nur das Pro Kopf Einkommen Chinas mit Russland, beides autoritäre Systeme. Die Chinesen haben mit ihrer riesigen Bevölkerung 17,5 Tsd.$ Bruttoinlandsprodukt pro Kopf und Jahr, Russland mit seinen mageren 13, 4 Tsd.$ pro Kopf und Jahr überholt und hinter sich gelassen.
Putin fährt mit voller Kraft Im Rückwärtsgang durch die Geschichte, Richtung 19. und erste Hälfte des 20. Jahrhunderts auf der Suche nach vergangener Größe.
China hingegen fährt im Vorwärtsgang mit voller Geschwindigkeit Richtung Supermacht des 21. Jahrhunderts. Diesen Erfolg verdankt es vor allem seiner breiten wirtschaftlichen und vor allem technologischen Modernisierung.