WIEN: Mit meinen 82 Jahren habe ich unzählige politische und soziale Umwälzungen miterlebt – genug, um mich an die wiederkehrenden Zyklen der Geschichte zu gewöhnen. Doch die jüngsten Entwicklungen haben mich zutiefst erschüttert und verängstigt. Die nach dem Zweiten Weltkrieg aufgestellten Grundprinzipien des Völkerrechts werden in schamloser Weise untergraben. Das Verbot der gewaltsamen Aneignung von Territorium, die Verpflichtung zum Schutz der Zivilbevölkerung während eines Konflikts, die Beschränkungen des Rechts auf Selbstverteidigung und das Mandat des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen zur „Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit“ werden ohne Rücksicht auf die Folgen ausgehebelt.
WIEN: Mit meinen 82 Jahren habe ich unzählige politische und soziale Umwälzungen miterlebt – genug, um mich an die wiederkehrenden Zyklen der Geschichte zu gewöhnen. Doch die jüngsten Entwicklungen haben mich zutiefst erschüttert und verängstigt. Die nach dem Zweiten Weltkrieg aufgestellten Grundprinzipien des Völkerrechts werden in schamloser Weise untergraben. Das Verbot der gewaltsamen Aneignung von Territorium, die Verpflichtung zum Schutz der Zivilbevölkerung während eines Konflikts, die Beschränkungen des Rechts auf Selbstverteidigung und das Mandat des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen zur „Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit“ werden ohne Rücksicht auf die Folgen ausgehebelt.