Geplatzte Illusionen

BERLIN – Lange, viel zu lange ist der Westen Illusionen über Putins Russland hinterher gerannt, und diese Illusionen sind jetzt auf der Krim geplatzt. Dabei hätte man es schon seit langem besser wissen können, ja müssen. Denn Wladimir Putin verfolgt seit seiner ersten Amtszeit als russischer Präsident die Wiedererlangung des Weltmachtstatus für Russland als sein strategisches Ziel. Dazu benutzte er die Energieexporte, um die mit dem Ende der Sowjetunion verloren gegangenen Gebiete langsam zurückzuholen. Im Zentrum dieser langfristigen Strategie stand und steht die Ukraine, denn ohne diese ist sein Ziel nicht zu erreichen. Es geht also keineswegs nur um die Krim. Das nächste Ziel heißt Ostukraine und anhaltende Destabilisierung der gesamten Ukraine. Denn nichts fürchtet die neue Autokratie in Moskau mehr als eine erfolgreiche Modernisierung einer demokratischen Ukraine.

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