Japan: Der Tod einer Illusion

TOKIO – Der japanische Premierminister Shinzo Abe befand sich auf einer sechstägigen Reise durch Ägypten, Jordanien, Libanon, Israel und Palästina, als die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) ein Video mit der Drohung veröffentlichte, zwei japanische Geiseln zu ermorden. Haruna Yukawa und Kenji Goto würden sterben, wenn seine Regierung nicht innerhalb von 72 Stunden 200 Millionen US-Dollar Lösegeld zahlt. Wirklichen Entscheidungsspielraum hatte Abe nicht. Den hat Japan nie, wenn es um den Schutz seiner Bürger im Ausland geht.

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