Auge in Auge am Dach der Welt

NEW DELHI: Wenn sich ein Außenminister besonders ins Zeug legt, um Reportern zu versichern, dass an den Grenzen seines Landes zu einem mächtigen Nachbarn alles ruhig sei, ist die logische Tendenz, sich zu fragen, ob da nicht einer zu viel protestiert. Schließlich hört man den kanadischen Außenminister auch nicht Spannungen an der Grenze seines Landes zu den USA bestreiten – einfach, weil die Wahrheit einer solchen Aussage offensichtlich ist. Die Behauptung des indischen Außenministers Pranab Mukherjee bei seinem Besuch in Peking im Juni, es gebe keine Spannungen an der chinesisch-indischen Grenze, hat zynische Betrachter zur Annahme des Gegenteils veranlasst.

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