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Europas drohendes Energiedesaster

PARIS – Acht Monate nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ist die Europäische Union energiepolitisch weiterhin tief gespalten. Bei ihrem letzten Gipfel am 20. und 21. Oktober versuchten die Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten stundenlang vergeblich, sich auf eine gemeinsame Linie zu einigen. In ihrer offiziellen Erklärung ließen sie am Ende nur folgendes verlautbaren: „Angesichts der Instrumentalisierung von Energie als Waffe durch Russland wird die Europäische Union geeint bleiben, um ihre Bürgerinnen und Bürger sowie ihre Unternehmen zu schützen, und sie wird vordringlich die notwendigen Maßnahmen ergreifen.“ Die einzige größere Entscheidungen, zu der sie sich durchringen konnten, war eine verstärkte gemeinsame Beschaffung von Gas – und selbst die steht unter lähmenden Vorbehalten.

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