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Eine bahnbrechende Chance für die globale Ordnungspolitik

DOHA/WASHINGTON, DC – Cybertechnologien, insbesondere Künstliche Intelligenz, ermöglichen leistungsstarke neue Werkzeuge zur Problemlösung. Aber sie werfen auch ernsthafte Herausforderungen für die Ordnungspolitik auf. Tatsächlich könnte ungezügelter Wettbewerb um die Vorherrschaft im Cyberspace dazu führen, dass alle schlimmer dran sind als zuvor – gewissermaßen eine „Tragödie des Allgemeinguts“. Sogar eine Konfrontation könnte die Folge sein.

Die Eindämmung solcher Risiken ist dringender geboten denn je. Cybertechnologien werden immer schneller, besser, billiger und häufiger eingesetzt – und das in einer Zeit, in der es mehr gewaltsame Konflikte gibt als je zuvor seit dem Zweiten Weltkrieg. Darüber hinaus scheinen die bestehenden Instrumente zur Friedenskonsolidierung ihre Wirksamkeit zu verlieren. Die hinlänglich bekannten Unzulänglichkeiten der Vereinten Nationen – wie unzureichende Ressourcen, fehlende formale Befugnisse und die Unfähigkeit, die tieferen Ursachen gewaltsamer Konflikte anzugehen – sind im Gazastreifen, in der Ukraine und im Sudan besonders eklatant.

Die gute Nachricht ist, dass es in diesem Jahr wichtige Möglichkeiten geben wird, den Herausforderungen entgegenzutreten, mit denen wir konfrontiert sind. Im September werden die internationalen Staats- und Regierungschefs in New York zum UN-Zukunftsgipfel zusammenkommen, wo sie versuchen werden, das gegenseitige Vertrauen wiederherzustellen, Lücken in der globalen Ordnungspolitik zu schließen und die Fähigkeit der multilateralen Institutionen zur Bewältigung aktueller und künftiger Herausforderungen zu stärken. Es wird erwartet, dass auf dem Gipfel eine Einigung über einen Pakt für die Zukunft erzielt wird, der einen klaren Weg für das internationale System aufzeigt.

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