snower4_Matthew HorwoodGetty Images_ukfooddeliverycoronavirus Matthew Horwood/Getty Images

Die realwirtschaftlichen Folgen von COVID-19

BERLIN – Überall auf der Welt verfolgen die Regierungen derzeit eine extrem expansive Geld- und Fiskalpolitik, um die wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie zu bekämpfen. Doch eine derartige Großzügigkeit ist für eine Depression traditionellen Stils angemessen, nicht aber für diese Gesundheitskrise.

Wir haben es gegenwärtig mit einem Konflikt zwischen sozialer Triage und wirtschaftlichem Zusammenbruch zu tun. Der Grund hierfür ist, dass ein großer Teil der Wirtschaftsaktivität die körperliche Interaktion zwischen Menschen erfordert – im Einzelhandel, in Restaurants, im Touristikbereich, bei Live-Unterhaltung und bei den meisten Formen der Büroarbeit. Angesichts eines erzwungenen Social Distancing kommen derartige Aktivitäten zum Stillstand.

Schlimmer noch ist, dass COVID-19 die erste Pandemie ist, die eine umfassend integrierte Weltwirtschaft befallen hat. Die meisten Waren sind heute das Produkt globaler Lieferketten, bei denen die körperliche Interaktion an einem Standort mit der körperlichen Interaktion anderswo in Beziehung steht. Stoppt man die körperliche Interaktion an einem Ort, sind die wirtschaftlichen Folgen an vielen anderen zu spüren.

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